Am vergangenen Wochenende konnten zwei Forschungstouren ins Muschelloch durchgeführt werden. Dabei konnte weiteres Neuland vermessen und einen neuen tiefsten Punkt in der Höhle erreicht werden.
Die erste Forschergruppe, bestehend aus drei AGH’ler, machte sich am Samstag auf in die Höhle. Wenige Meter neben dem Biwak konnte ein neuer Gang erkundet werden. Nach 80 m musste die Gruppe oberhalb eines 20 m tiefen Schachtes umkehren. Der Boden des Ganges ist von einer pechschwarzen Schicht und Lehm überzogen. Zudem ist er reichhaltig mit Tropfsteinen und Sinterablagerungen dekoriert. Da ohne Seil nichts mehr zu machen war, machte sich die Gruppe anschliessend auf den Rückweg.
Die zweite Forschergruppe, bestehend aus drei Forschern unseres Nachwuchsteams, begab sich auf eine zweitägige Tour mit Übernachtung im Biwak. Am Samstag erkundeten sie das sogenannte Jammerlabyrinth weiter, ein Labyrinth aus kleinen und nassen Gängen im tiefsten Teil des Muschellochs. Nach einem 30 m tiefen Schacht und folgendem Mäander war aber vor einen Siphon Schluss. Der starke Luftzug strömt aus mehreren kleinen Abzweigern im letzten Schacht, ein letzter Funke Hoffnung bleibt, die Druesberg-Schicht doch noch zu durchbrechen.
Da sie noch Zeit hatten, vermassen sie etwas weiter oben im Jammerlabyrinth eine gut 100 m lange Abkürzung. Somit müssen auf einer nächsten Tour einige Engstellen weniger gemeistert werden.
Nach einer Nacht im Biwak haben sie am Sonntag im Madonnagang noch drei kleine Seitengänge vermessen. Insgesamt konnten die Nachwuchshöhlenforscher an diesem Wochenende 263 m Neuland aufnehmen. Das Muschelloch ist somit neu 13’944 m lang und ebenfalls neu 309 m tief.