Charetalplager 2024
Im AP0641 bearbeiteten wir die Engstelle an der untersten Stelle des Mäanders so lange mit Hammer und Meissel, bis man durch diese hindurch in den P13 gelangt.
Im P13 konnte nun endlich durch den neuen Zugang via AP0641 geforscht werden. Wir vermassen einen bereits begangenen, aber noch nicht vermessenen Teil des Mäanders direkt nach dem Durchgang vom AP0641 in den P13. Zudem richteten wir den bereits vermessenen Weg vom neuen Zugang bis zum sich unterhalb der grossen Schneesenke befindenden Schacht ein. Wir vermassen den Schacht sowie mehrere Abzweiger und Schlote in dessen Umgebung. Am spannendsten waren ein mit viel Sinter verzierter, ca. 100 m langer Gang, welcher in einem Siphon endet, sowie ein 280 m langer Mäander, der in einen zu engen Schlot übergeht. Somit konnten wir alle offenen Fortsetzungen im P13 abschliessen und 735 m Neuland vermessen.
Im BAL forschten wir in mehreren Gebieten parallel, was insgesamt in 1'372 m an vermessenem Neuland resultierte.
Im Windkanal schlosserten und vermassen wir am hintersten Punkt eine Abfolge von 5 Schlotstufen, welche insgesamt ca. 60 Höhenmeter überwinden. Leider ist oben kein Weiterkommen möglich. Auch die beiden letzten Schlote im Windkanal wurden geschlossert und vermessen (10 m und 24 m), doch keiner davon besitzt eine Fortsetzung. Die letzte offene Fortsetzung im Windkanal ist ein kleiner Gang, welcher erweitert werden müsste, um ihn begehbar zu machen.
Im Hinkelsteinschlot schlosserten wir einen Schlot, der zu einem Mäander führt, und vermassen diesen, doch bedauerlicherweise wird der Mäander zu eng. Auch eine Abfolge von Schächten, die bei der Basis des Hinkelsteinschlots beginnt und in den "100er äh 80er"-Schacht mündet, haben wir eingerichtet, vermessen und wieder ausgerichtet.
Im Süden haben wir einen Schacht namens "Chnoblischacht" eingerichtet und vermessen. Dieser mündet bei derjenigen Stelle in den Hoffnungsmäander, an welcher wir das Pendel-Seil eingerichtet hatten. Auch eine zweite, parallel verlaufende und beim gespannten Seil in den Hoffnungsmäander mündende Schachtfolge haben wir eingerichtet und vermessen. Beide Schachtfolgen besitzen zahlreiche Abzweiger und Nebenschächte, die wir ebenfalls erforschten. Zudem haben wir alle 5 offenen Schlote im Süden geschlossert, vermessen und wieder ausgerichtet. Bedauerlicherweise werden alle fünf Schlote nach 10 bis 20 Metern zu eng.
Im Bereich der 2. Schachtzone haben wir mehrere Schachtfenster und kleinere Schlote untersucht, allerdings konnten keine grösseren Fortsetzungen gefunden werden.
Die Höhle S3 war den französischen Höhlenforschern, welche vor der Jahrtausendwende auf der Charetalp forschten, bereits bekannt, allerdings haben sie unseres Wissens nach lediglich den Hauptgang vermessen. In diesem Lager begannen wir damit, diese nahe am Lager gelegene Höhle nachzuvermessen. Wir verbrachten die ersten 3 Stunden damit, einen Versturz direkt am Anfang der Höhle sicherzumachen, indem wir mehrere Kubikmeter an Steinen abgetragen hatten. Anschliessend richteten wir den Hauptgang bis zum Siphon auf minus 175 m ein und vermassen diesen. Auch zahlreiche Abzweiger und Umläufe haben wir vermessen, allerdings war keiner länger als einige Dutzend Meter. Zudem schlosserten wir eine Traverse über den Hauptschacht auf ca. minus 140 m, um einen Mäander zu erreichen. Dieser ist mit Sinter verziert und verzweigt sich mehrmals. Bis dato haben wir lediglich den Hauptast vermessen, welcher leider zu eng wird. Unsere Forschung im S3 ergab 350 m Nachvermessung sowie 288 m Neuland.